Schloß Nr. 59 - Münze
Lokalisierung
:
Das Objekt liegt am Rand des südlichen Abhanges über dem Fluß
Vltava und schließt so den Raum des II.
Schloßhofes des Schlosses Český Krumlov von dieser Seite
ein.
Objektbeschreibung :
Es handelt sich um ein vierstöckiges Gebäude, das dank seiner Lage
am Abhang von der Seite des Schloßhofes einstöckig mit zwei
Kellergeschossen ist. Das Erdgeschoß hat meist flache Decken und
wird in zwei Betriebsteile durch eine zweiläufige Treppe geteilt.
Eine ähnliche Situation gibt es im ersten Stock. Beide
Kellergeschosse, die ältesten Objektteile, haben gewölbte Decken
und sind von der südlichen Seite durch große Fenster
beleuchtet.
Bauhistorische Entwicklung :
Das ganze Gebäude ist im ursprünglichen Barockstil erhalten, nur
die Innendisposition wurde durch klassizistische oder neuzeitliche
Trennwände geändert. Die Münzstätte hat während der Barockzeit
mehrere Umbauten durchgemacht. Der wichtigste von ihnen war
offenbar der Umbau nach dem Brand im Jahre 1728, wo an der Stelle
des ursprünglichen oberen Fachwerkbaues der im Jahre 1731 beendete
gemauerte Anbau in heutiger Gestalt gebaut wurde.
Bedeutende architektonische Details :
Das interessanteste architektonische Element ist unbestreitbar die
Haupttreppe. Sie macht einen monumentalen Eindruck. Die
Treppenläufe sind mit ovalen Tonnengewölben im Fuß mit
durchlaufendem feinprofiliertem Gesims gewölbt. Das Eintrittspodest
ist mit einem Kreuzjoch gewölbt. Interessant sind dekorative
Schornsteine, Stuckdekorationen im Erdgeschoß und im Kellergeschoß
erhaltene Archivschränke aus dem Spätbarock.
Geschichte der Bewohner :
Die ersten Erwähnungen über den Bau reichen bis zum Jahre 1686, wo
vom Fürsten Johann
Christian I. von Eggenberg der Befehl zum Fortsetzen der
Arbeiten an der Münze gegeben wird. Die Münze wurde vom Baumeister
Jakub
Maggi erst im Jahre 1693 beendet. Sie hat jedoch nie dem
gesetzten Ziel (Prägen
von Münzen) gedient. Nicht lange nach der Beendigung wurde sie
zur Wohnung des Jägermeisters.
Im Jahre 1720 wurde hier die Herberge errichtet, wo die
Schwarzenbergische Garde ihren Sitz hatte, und das
Fachwerkerdgeschoß über zwei ursprünglichen Kellergeschossen wurde
zu diesem Zweck angebaut.
Nach dem Jahre 1731, wo die Münze schon in heutiger Gestalt
gestanden hat, war hier die Wohnung des Jägermeisters, und zwar im
ganzen oberen Stock. Im Erdgeschoß hat sich dann seine Kanzlei
befunden. Später wurden im Stock die Kanzlei des Bauamtes und
Wohnungen errichtet, im Erdgeschoß die Büroräume des örtlichen
Gerichtes und das Jägermeisteramt. Die Kellergeschosse werden seit
dem Jahre 1729 als Archivräume genutzt.
Heutige Nutzung :
Heute wird das Obergeschoß vor allem als Galerie für die
Ausstellungen der Gegenstände von Schloßdepositaren, für Kongresse
oder Seminare im Rahmen der kultur-gesellschaftlichen Aktivitäten
genutzt. Das Erdgeschoß wird für Betriebszwecke umgebaut - für die
Unterbringung von Kassen und für den Verkauf von Werbeartikeln und
Souvenirs. (Dienstleistungen
für Touristen im Areal des Schlosses Český Krumlov).
(ds)