Schloß Nr. 184 - Spital
Lokalisierung :
Die Nr.184, das sog. Spital, steht am westlichen Ende der sich in
der ursprünglichen Bebauung im Wirtschaftsteil des Schlosses
befindlichen Häuserreihe der ehemaligen Vorburg, heute der I.
Schloßhof des Schlosses Český Krumlov, neben einer schmalen,
zur Burg führenden Gasse.
Objektbeschreibung :
Das Objekt hat zwei unterschiedliche Teile, einen einstöckigen
westlichen und einen östlichen mit Erdgeschoß. Die Teile waren
ursprünglich vom Betrieb her selbständig. Der westliche Teil ragt
weiter nach hinten und hat ein falsches Mansarddach, das kleinere
Gebäude hat ein einfaches Satteldach.
Bauhistorische Entwicklung :
Der älteste Teil des Gebäudes ist wohl die gotische
Befestigungsmauer, die sich noch in der Nordfront befindet. An die
Mauer wurde spätestens 1600 ein ebenerdiges Objekt im Umfang des
Westflügels angebaut. Nach den bis heute erhaltenen Plänen des
Baumeisters Fortini wurde das bis heute bestehende Obergeschoß 1731
aufgebaut. Ein weiterer bedeutender Umbau im Barockstil erfolgte
nach dem Brand 1774. Im klassizistischen Stil wurde dann der
östliche Teil angebaut.
Bedeutende architektonische Details :
Sehenswert sind das Portal und die Bänderchambranen der Fenster im
Obergeschoß des westlichen Flügels.
Geschichte der Bewohner :
Im 18. Jahrhundert wurde dieses Objekt alte Tischlerei genannt. Die
Benennung bezieht sich auf die Jahre 1560-1640, als hier ein
Tischler und später bis zum Anfang des Jahrhunderts ein anderer
Herrendiener wohnte. Am 23.12.1774 ist unter der Tischlerei im
Schloß
Nr. 65 - Bierbrauerei ein Brand ausgebrochen, der auch das
beschriebene Objekt vernichtet hat. Im Jahre 1775 wurde das Haus
unter der Führung des Bauinspektors von Reisinger restauriert. Seit
der Zeit war im Obergeschoß ein Spital und im Erdgeschoß eine
Wohnung und die Werkstätte des Hoftischlers. Nach der Mitte des 19.
Jahrhunderts wurde die Tischlerei stillgelegt und 1862 hat der
Baumeister Aulitzky im Erdgeschoß die Wohnung für den
Hofwassermeister (Fachmann für Wasserleitungen) und im Obergeschoß
zwei Toiletten für die Herrschaft im Spital umgebaut. Zu Beginn des
Jahrhunderts wurde das Krankenhaus verlegt und an dessen Stelle
Wohnungen errichtet.
Heutige Nutzung :
Wohnungen und Atelier der akademischen Malerin (Kunstmalerin)
Hana
Hölzel-Čeledová.
(ds)