Schloß Nr. 56
Lokalisierung
:
Das Objekt ist eines der Latranhäuser und hängt anscheinend mit dem
Schloßgelände nicht mehr zusammen. Trotzdem war es schon in seiner
Frühgeschichte damit im direkten Zusammenhang, und zwar mit seinem
hinteren Trakt und dem Hofbereich, die einen Bestandteil des
I.
Schloßhofes des Schlosses Český Krumlov bilden. Ursprünglich
gehörte es wahrscheinlich direkt der Obrigkeit und durch seinen
Dachstuhl führte der Verbindungsgang
in das Minoritenkloster.
Objektbeschreibung :
Das Haus ist ein zweistöckiges nicht unterkellertes Gebäude, das
von zwei Seiten von einem abgeschlossenen Hof umgeben ist. Die
Hauptstirnseite ist zum Latran orientiert, mit Renaissancesgraffito
verziert und durch das Überbrücken des ins Kloster führenden Ganges
halbiert.
Bauhistorische Entwicklung :
Die Bebauung des Platzes beginnt wahrscheinlich bereits im
Mittelalter, wenn auch wohl später, als es bei den benachbarten
Grundstücken der Fall war. Ein bedeutender Schritt war der bereits
erwähnte Anbau der Latranüberbrückung mit dem heutigen Aussehen aus
der Zeit von Wilhelm von
Rosenberg. Heute schließt sie an den zweiten Stock an, früher
ging sie jedoch durch das Dachgeschoß. Gleichzeitig mit dem
Überbrücken der Straße Latran wurde offensichtlich mindestens der
erste Stock neu gebaut. Nach 1797 wurde im Erdgeschoß ein Backofen
gesetzt und im Obergeschoß ein Billardlokal eingerichtet. 1806-08
wurde das zweite Stockwerk zum Tanzsaal ausgebaut. 1956 wurde das
Haus zu Wohnungen umgebaut und 1978 im linken Trakt des
Erdgeschosses ein Transformator installiert.
Geschichte der Bewohner :
Die älteste verläßliche Aufzeichnung über das Haus stammt aus dem
Jahre 1594, als es der letzte Herrscher des Rosenberger Hauses
Peter
Wok von Rosenberg seinem Edelsteinschneider Hanuš Jindřich
Robenhaupt verkauft hat. Am 27.5. 1610 schlugen aus einem Haus
"gegenüber dem Jungfraukloster", also entweder gerade aus der Nr.
56 oder aus einem näher benachbarten Haus, Flammen. Diesem Brand
fielen 9 naheliegende Häuser zum Opfer. In den folgenden Jahren hat
das Haus Hans Sebald Robenhaupt geerbt. Der hat es an Jan Jiří
Diczinger verkauft. 1652 hat es Diczinger dem fürstlichen
Münzenprüfer Vít Scheiblhoffer verkauft. Im Jahre 1706 hat es Fürst
Johann
Christian I. von Eggenberg an seine Erben übergeben, damit sie
das Haus zu ihren Gunsten verkaufen können. So hat es der
fürstliche Waisenschreiber Jakub František Krch gekauft. 1736 hat
es Krchs Sohn Karel und 1751 Karels Schwiegersohn Jan František
Streintz, der fürstliche Burggraf, geerbt. Ende des Jahrhunderts
haben das Haus seine Geschwister geerbt und es 1797 dem
Bäckermeister Václav Mayer weiterverkauft. Der hat hier den
Backofen gesetzt und das Haus um den zweiten Stock erhöht. 1849 hat
es Ignac Mayer geerbt. 1882 hat er das Haus an Rudolf Rothbauer
verkauft. Der hat das Haus an Antonín Chaloupka verkauft. 1956
wurde das Haus dem Forstbetrieb Jih in Č. Krumlov für das Errichten
von Dienstwohnungen zugeteilt. 1967 haben das Objekt der
Kreisausschuß der KPČ und nachfolgend die Polizei das Objekt
genutzt.
Heutige Nutzung :
Zeitungen Tabak - Imbiss, Keramische Werkstatt ŠAfr
(ds)