Schloß Nr. 59 - Schmalzkasten
Lokalisierung
:
Das Objekt Schmalzkasten befindet sich unter der Oberen Burg
(Schloß
Nr. 59 - Obere Burg) an der Kante des ursprünglichen zweiten
Burggrabens zwischen dem II.
Schloßhof des Schlosses Český Krumlov und der Oberen Burg.
Objektbeschreibung :
Das Haus ist einstöckig, von quadratischem Grundriß. Die in den
Schloßhof gerichteten Stirnseiten sind mit Renaissancegiebeln
geschmückt. Von der Nordseite knüpft ein Anbau an das Haus an, der
damit betrieblich nicht mehr zusammenhängt. Das Erdgeschoß ist mit
einem Tonnengewölbe gedeckt und wird durch ein halbkreisförmiges
Renaissanceportal betreten. An der Stelle des Portals war früher
eine geöffnete Arkade, heute nur analogisch an der Fassade
angedeutet. Im 1. Stock befinden sich drei Räume. Einer von ihnen
ist gewölbt, und die anderen beiden haben Holzbalkendecken. Im Raum
auf der Südseite des Gebäudes ist die schwarze Küche aus der
Renaissance erhalten. Der 1. Stock wird dank der Lage am Abhang von
außen durch ein gehauenes gotisches Portal betreten. Dieses zeugt
zusammen mit erhaltenen Fenstern vom gotischen Ursprung des
Gebäudes.
Bauhistorische Entwicklung :
Das Haus hat ursprünglich als Bestandteil der Burgbefestigung
gedient. Hier war ein Turm mit Treppen, von dem man über die
Holzzugbrücke in die Obere Burg eintrat. Die heutige Gestalt wurde
dem Schmalzkasten unter der Herrschaft der letzten Rosenberger im
16. Jahrhundert gegeben, wo ein die Einfahrt in die Obere Burg
ermöglichender Holzgang gebaut wurde (Gang,
der den II. und III. Schloßhof des Schlosses in Český Krumlov
verbindet).
Damals ist die Kommunikations- und Verteidigungsfunktion des Schmalzkastens entfallen, und das Objekt wurde für Wirtschaftszwecke genutzt. Hier wurden Milchprodukte (Butter und Käse) für das Schloßpersonal zubereitet. Davon wird die Gebäudebezeichnung abgeleitet. Später waren hier Wohnungen der Beamten.
Bedeutende architektonische Details :
Das Objekt erweckt die Aufmerksamkeit durch seine
Renaissancesgraffitofassade und seine Renaissancegiebel in der
Stirnseite. Das gotische Portal und die Sonnenuhr an der Fassade
der Stirnseite sind gut sichtbar.
Legende :
In diesen Räumen war einst ein großer Holzschuppen, wo Holz für die
Schloßverwaltung gelagert wurde. Die Schloßdienerschaft holte Holz
abends oder nachts sehr ungern, weil es hier gar nicht sicher sein
sollte. Es wurde erzählt, daß es hier zu einem gewaltsamen Tod kam,
und die Seele des Verstorbenen sehr verräterisch sein sollte. Sie
spielte den Leuten böse Streiche. Einst fiel sogar ein Holzstoß auf
einen Diener, der nur mit Glück zur Seite gesprungen sein soll.
Möglichkeiten der Vermietung von Räumen im Areal des Schlosses Český Krumlov
Heutige Nutzung :
Schlossrestaurant
Máselnice (Butterfass)
Galerie der tschechischen Kultur - Agentur
des tschechischen keramischen Designes Český Krumlov.
(ds)