Schloß Nr. 59 - Münze

Schloss Nr. 59 - Münze, Gebäude von der Südseite vom Fluss Vltava (Moldau), 2001, Foto: Lubor Mrázek Lokalisierung :
Das Objekt liegt am Rand des südlichen Abhanges über dem Fluß Vltava und schließt so den Raum des II. Schloßhofes des Schlosses Český Krumlov von dieser Seite ein.

Objektbeschreibung :
Es handelt sich um ein vierstöckiges Gebäude, das dank seiner Lage am Abhang von der Seite des Schloßhofes einstöckig mit zwei Kellergeschossen ist. Das Erdgeschoß hat meist flache Decken und wird in zwei Betriebsteile durch eine zweiläufige Treppe geteilt. Eine ähnliche Situation gibt es im ersten Stock. Beide Kellergeschosse, die ältesten Objektteile, haben gewölbte Decken und sind von der südlichen Seite durch große Fenster beleuchtet.



Bauhistorische Entwicklung :
Das ganze Gebäude ist im ursprünglichen Barockstil erhalten, nur die Innendisposition wurde durch klassizistische oder neuzeitliche Trennwände geändert. Die Münzstätte hat während der Barockzeit mehrere Umbauten durchgemacht. Der wichtigste von ihnen war offenbar der Umbau nach dem Brand im Jahre 1728, wo an der Stelle des ursprünglichen oberen Fachwerkbaues der im Jahre 1731 beendete gemauerte Anbau in heutiger Gestalt gebaut wurde.

Schloss Český Krumlov, Ansicht des Objektes der Münze und der Kleinen Burg mit dem Schlossturm von der Südseite, Foto: Lubor Mrázek

Bedeutende architektonische Details :
Das interessanteste architektonische Element ist unbestreitbar die Haupttreppe. Sie macht einen monumentalen Eindruck. Die Treppenläufe sind mit ovalen Tonnengewölben im Fuß mit durchlaufendem feinprofiliertem Gesims gewölbt. Das Eintrittspodest ist mit einem Kreuzjoch gewölbt. Interessant sind dekorative Schornsteine, Stuckdekorationen im Erdgeschoß und im Kellergeschoß erhaltene Archivschränke aus dem Spätbarock.

Schloss Nr. 59 Münze, die Geweihe über dem Eingang erinnern die ehemalige Wohnung des fürstlichen Jägers, Foto: Lubor Mrázek

Geschichte der Bewohner :
Die ersten Erwähnungen über den Bau reichen bis zum Jahre 1686, wo vom Fürsten Johann Christian I. von Eggenberg der Befehl zum Fortsetzen der Arbeiten an der Münze gegeben wird. Die Münze wurde vom Baumeister Jakub Maggi erst im Jahre 1693 beendet. Sie hat jedoch nie dem gesetzten Ziel (Prägen von Münzen) gedient. Nicht lange nach der Beendigung wurde sie zur Wohnung des Jägermeisters.
Im Jahre 1720 wurde hier die Herberge errichtet, wo die Schwarzenbergische Garde ihren Sitz hatte, und das Fachwerkerdgeschoß über zwei ursprünglichen Kellergeschossen wurde zu diesem Zweck angebaut.
Nach dem Jahre 1731, wo die Münze schon in heutiger Gestalt gestanden hat, war hier die Wohnung des Jägermeisters, und zwar im ganzen oberen Stock. Im Erdgeschoß hat sich dann seine Kanzlei befunden. Später wurden im Stock die Kanzlei des Bauamtes und Wohnungen errichtet, im Erdgeschoß die Büroräume des örtlichen Gerichtes und das Jägermeisteramt. Die Kellergeschosse werden seit dem Jahre 1729 als Archivräume genutzt.

Heutige Nutzung :
Heute wird das Obergeschoß vor allem als Galerie für die Ausstellungen der Gegenstände von Schloßdepositaren, für Kongresse oder Seminare im Rahmen der kultur-gesellschaftlichen Aktivitäten genutzt. Das Erdgeschoß wird für Betriebszwecke umgebaut - für die Unterbringung von Kassen und für den Verkauf von Werbeartikeln und Souvenirs. (Dienstleistungen für Touristen im Areal des Schlosses Český Krumlov).

Schloss Nr. 59 - Münze, Stirnseite auf dem II. Hof des Schlosses Český Krumlov, 2001, Foto: Lubor Mrázek

(ds)

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