Keller des II. Schloßhofes des Schlosses Český Krumlov
Der Keller, der sich
unter dem westlichen Flügel des Objektes Schloß
Nr. 59 - Neue Burggrafschaft befindet, ist einer der größten
Räume seiner Art. In der Schloßarchitektur, gemeinsam mit den
Kellern der Prager Burg, ist er in Mitteleuropa einzigartig. Der
ursprünglich einheitliche Hauptkellerraum, 48 m lang und 8,5 m
breit, behielt bis heute seinen Renaissancecharakter. Das
Tonnengewölbe ist im Scheitel 4,6 m hoch. Die Fensterlünetten sind
fünfeckig und bestätigen so den Renaissanceursprung. Obwohl der
Raum im westlichen Teil mit einer Mauer geteilt ist, nimmt es ihm
nirgendwie an Mächtigkeit ab. Von der östlichen Seite gibt es einen
Zutritt in die kleineren Räumlichkeiten, die in der Vergangenheit
die Verbindung mit den Kellern unter dem östlichen Flügel, wo sich
im 19. Jahrhundert ein Gefängnis befand, ermöglichten. Der
eigentliche Eintritt in den großen Kellerraum ist in der Gegenwart
direkt vom I. Schloßhof.
Im 16. Jahrhundert dienten die Keller als Pferdeställe und den archivalischen Informationen nach konnten hier bis hundert Pferde eingestallt werden.
Heute ist der Raum adaptiert und nach dem Umbau dient er als Schlosslapidarium. Es sind hier alle Originale der Statuen aus dem Schlossareal untergebracht, die nach und nach mit Kopien ersetzt werden müssen. Zum Beispiel werden hier die originale barocke Statuengruppe von der Kaskadenfontäne im Schlossgarten und die Heiligenstatuen von der Mantelbrücke aufbewahrt. Damit gewann dieser herrliche Raum eine neue, seinen Möglichkeiten entsprechende Nutzung und er ist für breite Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
(ds)
Weitere Informationen:
Schlosslapidarium
in Český Krumlov