Schloß Nr. 59 - Schloßturm
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Lokalisierung:
Der Turm, zu zwei Dritteln von dem Wohnpalast der "Kleinen Burg"
umgeben, ruht auf einem steil über der Latraner Unterburg und dem
Fluß Vltava aufsteigenden Felsen. Das Objekt steht auf dem
Grenzpunkt des I. und des II.
Schloßhofes des Schlosses Český Krumlov.
Objektbeschreibung:
Es handelt sich um einen walzenförmigen sechsstöckigen Turm. Der
Unterteil im Bereich der ersten zwei Stockwerke ist wesentlich
breiter und vom Oberteil durch ein Gesims getrennt, die Decken hier
sind Dübeldecken aus der Bauzeit. Die Fassade ist mit gemalter
Bossage geschmückt. Der zweite Stock hat wieder eine Dübeldecke. Im
dritten Stock ist bereits eine gefälzte Bohlendecke, und im
Außenmauerwerk sind eingebrochene kreisförmige Fenster mit
halbkreisförmig gewölbten Nischen. Der vierte Stock ist ein
Glockenstuhl, ein hoher Raum mit der Glockenbank und vier Glocken.
Der fünfte Stock ist ein Arkadenlaufgang mit Tonnengewölbe mit
dreieckigen Stichkappen. Durch ein Renaissanceportal tritt man in
einen nachträglich mit einer Zwischenwand getrennten und mit einem
Muldengewölbe mit Stichkappen gedeckten Raum. Im sechsten Stock
gibt es einen Raum mit Uhr, der mit Licht durch runde Fenster
versorgt wird. Über der einfachen Balkendecke gibt es einen
Dachbodenraum, der die Unterteile des Dachstuhles enthält. An der
Spitze ist eine Laterne mit versetzten Glocken für das
Stundenschlagen.
Glocken
Glockenmenge - 4
Wiegt | Erzeugt | Durchschnitt | |
1. Glocke | 1800 kg | 1406 | 1,47 m |
2. Glocke | 1400 kg | 1671 | 1,36 m |
3. Glocke | 410 kg | 1406 | 0,84 m |
4.Glocke | 75 kg | 1744 | 0,52 m |
Technische Daten
Höhe des Turmes | 54,5 m |
Höhe des Turmes zum Umgang | 24,6 m |
Höhe des Turmes von den Umgang zur Spitze | 29,9 m |
Höhe des Turmes über der Fläche der Moldau | 86 m |
Stufenmenge | 162 |
Stufenmenge im Turm (von der Boden des Hungerturmes) | 79 |
Säulenmenge | 19 |
Maximal Durchschnitt des Turmes | 12 m |
Maximal Wanddicke | 3,7 m |
Tiefe des Hungerurmes | 4,28 m |
Außerer Umfang des Umganges | 32,91 m |
Innerer Umfang des Umganges | 24,31 m |
Stormstärke der Elektroinstallation | 220 V,50Hz |
Glocken
Glockenmenge - 4
Bauhistorische Entwicklung :
Die walzenförmige Turmmasse ist vom Kern gotisch, und im
Renaissanceanbau verrät sie ihre Entwicklung in ihrer Außenansicht.
Der Turm gehört zweifellos in das 13. Jahrhundert, ebenso wie der
anliegende Trakt. Am ältesten ist der Unterteil im Bereich des
Erdgeschosses und des ersten Stockes. Es kann vermutet werden, daß
der zweite Stock irgendwann im 14. Jahrhundert entstanden ist. Der
dritte Stock gehört zum Renaissanceglockenraum, aber sein gotischer
Ursprung ist nicht auszuschließen. Im Glockenraum ist nämlich eine
Glocke mit dem Datum von 1406 erhalten. Der Turm wurde in seine
heutige Gestalt im Jahre 1581 zweifellos nach einem Entwurf von
Baldassare
Maggi d´Arogno fertiggebaut. Im Jahre 1590 wird über die
Bemalung des Turmes sowie der Kleinen Burg vom Maler Bartoloměj
Beránek - Jelínek berichtet. 1947 wurde eine große
Restaurierung und Sicherung des Turmes durchgeführt. In den Jahren
1994 - 1996 wurden die Turmmalereien restauriert und zum Teil
rekonstruiert, und der Turm wurde insgesamt renoviert.
Bedeutende architektonische Details :
Der Turm selbst ist Symbol von Český Krumlov und ist Ausdruck
seiner reichen Geschichte und künstlerischen Schönheit. Es ist kein
Zufall, daß der Turm von Krumlov vom weltberühmten Schriftsteller
Karel
Čapek als "der turmförmigste Turm" aller Türme beschrieben
wird. Die Objekte Schloßturm und Kleine Burg sind sehr reich an
gotischen und Renaissanceelementen.
Heutige Nutzung:
Der Turm ist heute der Öffentlichkeit zugänglich, und er bietet
eine schöne Aussicht über Český Krumlov und die nahe Umgebung.
(Dienstleistungen
für Touristen im Areal des Schlosses Český Krumlov).
Weitere Informationen:
Resultate
der Restaurierung und Rekonstruktion des Schloßturmes
Aus
der Geschichte des Schloßturmes in Český Krumlov
Schloß
Nr. 59 - Kleine Burg
Die
Schloßfanfaren in Český Krumlov
Besuchszeit
und Besichtigungstrassen + Service des Schlosses Český
Krumlov
(ds)